Zwischen selbstbestimmtem Projektlernen und fachlichem Lernpfad: EBooks erstellen als Weg in die Kultur der Digitalität (ausgehend vom Mathematikunterricht bei 1:1-Lösungen)
Jun 1, 2021 @ 20:59
Meine Schüler erstellen EBooks im Mathematikunterricht. Nach Buch und in einer Scrum-Variation. Sie erarbeiten sich in Gruppen das Thema (anhand des Buches, mit unterstützenden Erklärvideos von mir) und setzen es in ein Ebook um, jede(r) steuert mindestens ein Erklävideo bei. Ziele sind also gleichwertig, dass die SuS sich das Thema eigenständig erarbeiten und dass sie das Thema mit dem EBook erklären.
Inwiefern lassen sich so formales Lernen (Buch) und informelles Lernen (Projekt in Eigenregie) verbinden? Inwieweit lässt sich das Konzept erweitern, um die Kultur der Digitalität für SuS erfahrbar zu machen?
Mehr Infos und Fragen im Video.

Diskussion zu den Fragen (und Anregungen und mehr) im YoPad.
Ich freu mich auf eure Ideen!
Niels Winkelmann (@aen_weh)
9 Antworten
  1. Hi Niels, spannende Session, vielen Dank. Der Link führt nicht zum Pad sondern zum Video, magst Du den Link zum YoPad noch einstellen? 🙂

  2. Lieber Niels,
    Ich verstehe es so: Jede Gruppe erstellt ein eBook zu einem bestimmten Thema. Dank des eBooks lernt die Klasse das neue Thema. Habe ich dich richtig verstanden? Sehr spannend!
    Der Austausch mit der Klasse wäre sehr hilfsreich um Unsicherheiten / Fragen / in die Tiefe zu klären. Anschließend können die eBooks ergänzend oder angepasst werden. Die SuS können „Tests“ erstellen um die Kompetenzen der Klasse zu evaluieren. Umsetzung des gelernten im Alltag vielleicht oder anhand eines Beispiels aus dem Alltag die neuen Inhalte erklären (Richtung informell). Entsteht am Ende ein großes eBook für die Klasse?

    • Jede Gruppe macht ein Ebook zum aktuellen Thema (z.B. Wahrscheinlichkeitsrechnung). Bisher habe ich im Prozess nur die Erklärvideos vorab gefeedbackt, eine Rückmeldung für das ganze Ebook bekommen sie danach von mir. Eine weitere Schleife wäre eine spannende Idee, bisher war das auf Distanz schwierig.
      Auch die Idee, auf der Basis eigene Testaufgaben zu entwickeln, ist eine Super-Idee! Und das Thema Alltagsbezug ist auch auf meiner Agenda, das würde ich aber eigentlich gerne früher in den Prozess implementieren…
      Am Ende steht bisher kein Ebook für die ganze Klasse, da hatte ich eher daran gedacht, dass sie gute Elemente oder ganze Ebooks teilen. Noch eine Schleife stößt dann zeitlich an Grenzen. Oder man müsste das in den Reflexionsprozess implementieren. Danke, tolle Ideen!

    • Selbst Aufgaben zu erstellen, ist eine gute Gelegenheit, das eigene Verständnis zu überprüfen.

      Bei einem solchen Auftrag hilft es allenfalls, die Aufgabenstellung zu differenzieren, indem man unterschiedliche Tiefen bei der Aufgabenstellung zulässt.

      Beispiel Netze von Körpern:
      Die Basisaufgabe besteht beispielsweise darin, ein bestehendes Netz zu ergänzen, d.h. die Lernenden „subtrahieren“ beim Schreiben der Aufgabenstellung.
      Eine erweiterte Möglichkeit besteht darin, zu einem vorgegebenen Netz weitere (alle) Varianten zu entwerfen.
      In der anspruchsvollsten Stufe sollte dann ein Netz zu einem komplexeren Körper gezeichnet werden. Zusätzlich erschweren kann man die Aufgabenstellung, wenn das Netz auf einer vorgegebenen Fläche Platz finden muss, oder andere Optimierungsaspekte eingebracht werden.

      Nebst einer E-Book-Variante geht das auch ganz traditionell auf Papier, welches man dann immer noch einscannen kann.

  3. Ah jede Gruppe hat das gleiche Thema?

  4. Moin Niels,
    deine Idee des selbstorganisierten Lernens gefällt mir. Spontan fällt mir in Bezug auf Mathe dazu ein, dass ich ausgehend von einer komplexen Aufgabe die Schüler:innen das zur Bearbeitung notwendige Wissen entdecken lassen würde. Also nicht von dem mathematischen Thema ausgehen, sondern von der Problemstellung her denken. Gerade mein letzter Abschluss-G-Kurs hatte große Probleme vernetzt zu denken. Ich denke, dass sie zu lange Mathe in thematischen Portionen erlebt hatten. In meiner jetzigen Klasse 5 mische ich von Anfang an mehr, wie z. B. nun gerade Winkel mit Kreis und Bruch und Kunst und Dreieck …

    • Hallo Anja,
      die Idee, von einer komplexen Aufgabe auszugehen, ist ja auch eine ursprüngliche Idee von Scrum, insofern habe ich sie aktuell (noch) nicht realisiert. Aus meiner Sicht hatte zunächst tatsächlich die Idee Priorität, die Verantwortung zur flippen. Bisher erlebe ich meine SuS dahingehend als unselbstständig. Für mich entsteht dabei der Delfinariumeffekt (http://digilog.blog/2021/02/15/der-delfinarium-effekt-und-die-kultur-der-digitalitaet/).
      Daher wollte ich zunächst die Eigenaktivität fordern, der nächste Schritt ist dann auf jeden Fall mehr Problemorientierung. Aber auch bei Problemen waren die SuS eher passiv-resignierend. Erst Empowerment durch Schülerzentrierung, danach stärke ich meine Lehrerrolle…

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