Antwort auf: [in Bearbeitung] Welche didaktisch-theoretischen Grundlegungen (Modelle) kann ich wie für die Planung, Durchführung und Reflexion von zeitgemäßem Online-Lernen nutzen?

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Nataliya
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@Jens: Was Dagstuhl-Dreieck angeht, würde ich trotzdem die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive von der persönlich-individuellen Perspektive bewusst trennen. Denn laut Nutzen- und Belohnungsansatz (auch Uses and Gratifications Approach, Uses-and-Gratifications-Ansatz oder Theorie der selektiven Zuwendung), nutzt der Mensch gewisse Medien zu bestimmten Zwecken nicht weil er höhere gesellschaftliche oder kulturelle Ziele in den Vordergrund stellt, sondern weil er bestimmte persönliche Bedürfnisse befriedigen möchte.

Laut Tulodziecki kann Mediennutzung als erfahrungs- und entwicklungsbezogene Handlung verstanden werden, dabei existiert ein Stufenmodell zur Entwicklung des intellekturellen bzw. sozial-moralischen Niveaus. Demnach entspricht die Denkstruktur von Kindern in vielen Fällen eher der Stufe 2 und von Jugendlichen eher der Stufe 3 als Stufe 4 oder 5. (Stufe 3: Mediennutzungsargumente werden aus der Perspektive der Bezugspersonen gesehen, z.b. Peergroup oder Eltern, d.h. man versteht sich selbst als Teil einer soziale Gruppe, deren Erwartungen möglichst erfüllt werden sollten. Die Mediennutzungsargumente aus der anderen Perspektive, als Mitglied der Gesellschaft wird erst in der Stufe 4 & 5 erreicht.) D.h. das für viele Kinder und Jugendliche das Dreieck sogar ganz flach zu einer geraden Linie wird, da sie diese gesellschaftlich-kulturelle Perspektive, die Wechselwirkungen gar nicht bewusst wahrnehmen, wenn wir die persönliche Perspektive ausblenden würden.

Es ist den Jugendlichen auch oft auch nicht bewusst, warum sie bestimmte Medien nutzen. Dabei werden sie genutzt, um psychologische Grundbedürfnisse zu befriedigen und persönlichen Interessen nachzugehen.  Je nach dem wie stark sie ausgeprägt sind, kann durch die exzessive Nutzung auch die Gefahr von Videospielsucht, Cyber-Mobbing etc bestehen. Daher müssen die beiden Perspektiven in diesem Dreieck separat erscheinen und bewusst als Leitlinien thematisiert werden.