Home › Foren › Archiv: Kollaborative Fragesammlung › [in Bearbeitung] Wie ändern sich Lernpraktiken im digitalen Raum? › Antwort auf: [in Bearbeitung] Wie ändern sich Lernpraktiken im digitalen Raum?
Hier sind viele spannende Gedanken. Und wie oben schon gesagt, ist eine der Limitierungen im Digitalen Raum auch die Antwortmöglichkeiten. Die GMW hat das in Ihrem System schön umgesetzt, indem die Teilnehmenden direkt am Beitragstext an den entsprechenden Stellen kommentieren können. Analog gibt es sowas z.B. auch bei Soundcloud, wo die Hörer*innen an der jeweiligen Stelle der Musik kommentieren könnne.
Ich will insgesamt nur nochmal auch darauf hinweisen, dass es nicht nur den Fokus Schule und SuS gibt, sondern bspw. die Erwachsenenbildung, in denen die Situation noch heterogener ist und wo auch Aufgaben, Korrekturen etc. nicht immer in so einem klaren Rahmen wie in der Schule erfolgen. Hier geben sich die Lernenden teilweise selber Ihre Aufgaben etc. Vieles von dem oben genannten ist denke ich dennoch übertragbar – ich wollte es nur nicht unter den Tisch fallen lassen, auch weil dadurch auch die Ausprägung der vorhandenen Strategien gerade auf kognitiver und metakognitiver Ebene sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.
Bei der Präferenz von Tiefen- und Oberflächenverarbeitungsstrategien, ist es ja sogar so, dass beide Strategien über die Zeit zu ähnlichen Ergebnissen führen. Sogar die Oberflächenstrategien gewisse Vorteile im schulischen Kontext haben wenn es um die Erreichung oder vielmehr performante darbietung der Lernziele geht.
Ich bin allerdings insgesamt mit der Sichtweise auf digitale Medien als eines von vielen Medien unzufrieden. Ich würde tendentiell erstmal zustimmen. Dennoch haben die digitalen Medien so ihre eigenheiten. Das hat Daniel mit den Stiften ganz schön auf den Punkt gebracht. Eine dieser Eigenheiten ist aber auch die Sortierung/Verschlagwortung. Hier denke ich, dass die kognitive Repräsentation von Inhalten signifikant schwieriger ist, gerade weil bspw. Ordner nicht mehr physisch erfahrbar sind und damit schnell in Vergessenheit geraten können. Unübersichtlichkeit kann durch die Datenflut entstehen. Ich merke, wie meine Literaturverwaltung Citavi deutlich suboptimal ist. Es kommen also zur Repräsentation oder Erinnerung auch noch Limitierungen durch Software hinzu.
Insgesamt sind das Eigenschaften, die durchaus auf die Lernpraktiken und Lernstrategien von Lernenden, die selbstgesteuert lernen sollen einen Einfluss haben – nur welchen? Wie verändern sich herangehensweisen? Wird mehr konsumiert aber auch mehr wieder vergessen? Da liegt für mich der Kern und daran schließt sich an, was genau sinnvoll ist, denn der sinnvolle Einsatz von Medien, passend zur Situation und nach Möglichkeit passend für die Präferenzen der Lernenden (und Lehrenden) ist sinnvoll und erstrebenswert. Wie ist es aber bspw. bei einem Fernstudium (was gerade genau mein Anwendungsfall ist) wenn die Grundumgebung schon im digitalen Raum ist. Auch da kommen irgendwann Geräte als Faktor hinzu, wenn es um Lesbarkeit, Mobilität, Funktionsumfang etc. geht.
So, mal meine unstrukturierten, spontanen Antworten auf eure Beiträge, die ich spannend finde.