Antwort auf: [in Bearbeitung] Braucht Online-Lernen Bewertung?

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Peter Westebbe
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Nachdem ich jetzt seit ca. 15 Jahren mit online Lernen und Weiterbildung beschäftige, würde ich schlicht behaupten, dass Bewertung überflüssig und darüberhinaus sinnlos ist, wenn die Bewertung sich auf Verfahren wie Noten oder einzelnen Prüfungen stützt.

Es ist ein Gemeinplatz, dass Bewertungen, gleich welcher Art,  von eigenen Vorstellungen geprägt sind.

Sie sind und sie können auch nicht objektiv sein.

Learning analytics beruhen auf Daten, die Lernprozesse widerspiegeln. Auch sie sind niemals völlig objektiv, aber zumindest besser vergleichbar. Sie zeigen die Lernprozesse, machen Stärken und Schwächen sichtbar und geben dadurch die Möglichkeit individuell darauf einzugehen. Dabei macht es mehr Sinn, die Stärken zu stärken als auf sich auf die Schwächen zu fokussieren. Das Schöne an online Lehren besteht darin, dass ich nicht mehr in der Rolle des Wissenden bin, der Unwissende unterrichtet, sondern auf den unterschiedlichen Lernwegen begleiten darf.

Die Ergebnisse sprechen für sich. Das Lernen macht für die Lernenden mehr Mühe, ist gleichzeitig aber viel belohnender und vor allem, es macht Spaß. Als Lehrender muss ich nicht bewerten, sondern darf begleiten. Das ist nicht ohne Stress und auch nicht frei von Konflikten. Es ist nie einfach und immer mit überaschenden Wendungen, mit Tiefen und Höhen. Da ich nur mit Erwachsenen arbeite, kann ich keine Aussagen zu Schulunterricht machen. Aber es fällt auf, wieviele Menschen von der Schule traumatisiert wurden und diese Traumata hatten immer mit demütigenden und herabsetzenden Bewertungen zu tun.